Diskusion über Rollwiderstand

  • so wie es es gelesen habe ist das thema rollwiderstand bei pkw eh nur bis 80 km/h ein thema weil danach eh der luftwiderstand derjeinge ist der der Faktor für den vortrieb ist.


    es gibt auch einen kleinen versuch dazu. :)


    rollwiderstand test mit verschiedenen rädern... :hm:


    der mit den grössten rädern ist am weitesten gekommen. :undweg:

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    W211 E320CDI


  • Über das hier diskutierte Thema habe ich auch nochmal lange nachgedacht. Insgesamt neige ich auch zu der Ansicht, dass die Breite des Reifens für sich alleine noch keine erhöhte Rollreibung ergibt. Auch das Thema "größere Räder = weniger Reibung" ist ein wenig wie Äpfel und Birnen, denn auf Grund der Vorgaben dürfen sich die verschiedenen Rad-/Reifenkombinationen ja im Durchmesser nur um wenige Prozent von den Serienreifen unterscheiden - sonst müsste zwingend der Tacho angeglichen werden und ggf. wären dann auch Schwierigkeiten beim Lenken oder Einfedern zu erwarten.


    Gehen wir also mal davon aus, dass wir uns auf ein einziges Fahrzeug beschränken und dass wir darauf Rad-/Reifenkombinationen fahren, die sich in der Breite unterscheiden, aber nicht im Durchmesser.


    Wenn die Aufstandsfläche bei breiteren Reifen größer ist, ergibt sich keine erhöhte Rollreibung, weil sich im Gegenzug die Gewichtskraft auf eine größere Fläche verteilt, also eine geringe Flächenpressung vorliegt. Also eher kein Indiz für höheren Verbrauch. Die vergrößerte Aufstandsfläche hat dann aber beim Bremsen und Lenken Vorteile, da es dabei einer größeren Summe aus Gewichtskräften, Bremskräften und Seitenführungskräften bedarf, um vom Zustand der Rollreibung in den Zustand der Gleitreibung (sprich: schleudern/blockieren) überzugehen.


    Wenn die Aufstandsfläche gleich bleibt (breiter, aber kürzer), ergibt sich auch keine erhöhte Rollreibung.


    Thema Walkarbeit (mit k, nicht mit g): auch hier ist der breitere Reifen eher nicht im Nachteil - oft ist es ja so, dass dabei auch größere Räder zum Einsatz kommen, woduch sich die Flankenhöhe des Reifens gegenüber dem Serienprodukt verringert, insgesamt wird dabei auch vermutlich eher weniger Walkarbeit geleistet.


    Was macht den Mehrverbrauch, also den erhöhten Fahrwiderstand dann aus?


    Es bleibt ja nicht mehr viel übrig. Den erhöhten Energieaufwand beim Beschleunigen hatten wir schon genannt, das gilt aber nur, wenn die breitere Rad-/Reifenkombination auch eine höhere Masse hat. Der Durchmesser, wie anfangs gefordert, ändert sich ja eher wenig. Jedenfalls könnte man daraus ableiten, dass man auch abseits der Autobahn einen geringfügigen Mehrverbrauch haben könnte.


    Auf der Autobahn glaube ich aber viel mehr daran, dass der erhöhte Luftwiderstand der breiteren Reifen (breitere Kontur in der Frontalansicht) hier die tragende Rolle spielt. Der Luftwiderstand steigt überproportional zur Geschwindigkeit, d.h. geringe Verschlechterungen können bei höheren Geschwindkeiten sehr viel ausmachen. Nur mal zum Vergleich: Ein W123, Model 280E mit 185PS war damals mit knapp 200 km/h angegeben. Ein W210 E230 mit 150PS ist heute schon mit 215 eingetragen, trotz höherer Fahrzeugmasse, und verbraucht dabei weniger. Soviel macht das aus.


    Ein Punkt noch zu den Öko-Autos: die schmalen Reifen bekommen sie, wie schon gesagt wurde, wohl eher aus Gründen des Gewichtes. Aber es gibt ja auch Reifensorten, die auf ihren Rollwiderstand hin optimiert sind. In der schon zitierten Formel


    Fr = µ x m x g


    wird bei diesen Reifen Einfluss auf den Reibungskoeffizienten µ ausgeübt. Bei Conti heißt das dann Eco Contact, diesen Reifen habe ich als Werksausrüstung auch auf meinem Aygo. Auch ein kleiner Beitrag zum günstigen Verbrauch.


    Hoffe, ich konnte ein wenig zur Klärung beitragen.


    Olli-MK *Werks-Avantgarde-Räder fährt und sich über 7,5 Liter /100km freut*

  • Ich habe noch kein Auto besessen, welches nach Umrüstung auf größere und breitere Räder schneller geworden, besser beschleunigt oder oder gar weniger verbraucht hätte. Gerade bei schneller Autobahnfahrt merkt man sehr deutlich am Verbrauch und auch an der Beschleunigung bei höherem Tempo, ob man breite Räder hat, je kleiner der Motor unter der Haube, umso deutlicher.....


    Luft- und Rollwiderstand vergrößern sich durch die Umrüstung einfach, vermutlich auch durch die Masse des Rades, hab' noch keine 18- oder 19-Zoll Felge in den Händen gehalten, die weniger wog als eine 15- oder 16-Zoll.

  • genau darum geht es aber: der Rollwiderstand ist es wohl eher nicht, der sich verändert. Luftwiderstand und größere Masse (damit also auch größere Rotationsenergie um die gleiche Raddrehzahl zu erreichen) ändern sich, darum auch der größere Kraftstoffverbrauch.


    Olli-MK

  • Jup, sehe ich auch so.


    Der Rollwiderstand ändert sich natürlich ein bißchen durch die Zunahme der Masse der Reifen/Felgen. Aber Wind is wohl eher ein Thema 8)

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