Ich muss aber sehr viel km runterreißen (bis zu 5000 im Monat )
und deshalb muss es ein Benziner auf Gas werden.
Meint ihr das ist der richtige Motor um zuverlässig fahren zu können? Hat der 210er (bis auf das Thema Rost ...) auch solche gravierenden Schwachstellen wie zb der 5er BMW ? Auf was sollte man besonders achten?
-> Hallo Snes,
ich bin 5 Jahre einen S210 E320 Kombi mit Icom-Anlage gefahren. Meine Frau über ca. 3 Jahre einen E200 mit Vialle.
Der E200 hat ca. 11 Liter Gas verbraucht, mein E320 (10,5 auf Benzin) hat auf Gas mind. 12,5 Liter genommen.
Das waren flüssig-einspritzende Anlagen, die ca. 25-30% mehr verbrauchen.
Wir haben das Konzept, einen älteren MB wirtschaftlich mit Gas betreiben zu wollen als Vielfahrer, jetzt im Frühjahr 2011 beenden müssen.
Es gibt von mir einen sehr langen Gas-Thread "Erfahrungen Autogas..." in Ralfs DB-Forum, über >20 Seiten...
...und ich meine damit nicht all die glücklichen V8-Fahrer, die hier unterwegs sind - ich gönne es jedem einzelnen und freue mich für ihn - hätte meinen 320er gern auch lange behalten...
wir haben für uns das Fazit gezogen, dass man als Vielfahrer einen alten MB heute nicht mehr wirtschaftlich betreiben kann, und dass ein jüngerer Wagen letzten Endes die gleichen Kosten hervorruft, aber weniger Instandhaltungs-Aufwendungen. Ich habe allerdings in 8 Jahren Forenlektüre auch diverse Gasfahrer getroffen, die jahrelang mit MB problemlose gefahren sind.
Man kann viel Glück haben, und man hat dann wenig Ärger... folgendes gab es allerdings u.a. bei uns:
-differential muss überholt werden beim E200 mit 210tkm
- Fahrwerkslagerungen, alle Stoßdämpfer müssen überholt werden beim E320 mit 250tkm (zuvor schon für x.xxx EUR alle typischen Schwachstellen gemacht)
- Der Rost trat trotz Konservierung wieder auf, würde aber nicht TÜV-kritisch. Auch das gibt es aber, Du musst im Prinzip jedes Jahr alle Radläufe etc. reinigen, du musst unter dem Unterbodenschutz den Rost beseitigen, wenn Du ihn weghaben willst.
- Die V6 als "Bauernmotoren" sind zwar toll und haltbar, aber auf Gas gab es bei uns bei beiden Autos Zusatzaufwand: Zündmodule neu, Zündkabel neu, LMM neu. Lief noch gut auf Benzin, aber nicht mehr auf Gas.
Insgesamt kann ich Dir folgendes Fazit zu Deinem Plan sagen: Ein 4-5jähriger W211 wird über 5-6 Jahre die gleichen Gesamtkosten hervorrufen wie ein 10-12jähriger 210er. Wenn Du ihn so intensiv abnutzt.
so sah es von der Bilanz her bei uns aus!
Das Problem der 210er heute ist ihr hohes Fahrzeugalter, das bei Vielfahrern zu hohen Kosten führt. Bei MotorTalk gabs neulich eine Umfrage über Aufwändungen, und zwar bei 220/215er Fahrern (S-Klasse Vorgängerbaureihe). Dort waren es bei Vielfahrern ca. 3-5tE / Jahr Instandhaltung/Rep. Bei uns am 210er waren es (wie gesagt nur für die Vielfahrer) ca. 1-2tE/Jahr, und zwar alles günstig bei einer freien Werkstatt. Wenn dann noch Diff. oder Getriebe kommen, kettet man sich an dieses Fahrzeug, und es wird Liebhaberei...
wie viele Jahre willst Du denn den nächsten Wagen halten, und was ist dein Budget?
Ich würde dir ehrlich gesagt, rational, wirtschaftlich zu einem W211 Mopf 220cdi bzw. je nachdem V6-cdi raten, der noch nicht viel gelaufen ist !
Alternativ würde ich ehrlich gesagt dann einen W204 als Gas-Kandidat nehmen, der sehr gute Qualität und Haltbarkeit aufweisen soll, und weder rostet noch große Anfälligkeiten hat. Leider kosten die C-Klassen meist genausoviel wie die E-Klassen... mit einem alten 210er bekommst Du genau das wieder, was dir anscheinend auf die Nerven geht (permanente Instandhaltung und Kümmern, verschlimmert durch Rost).
Wir habe hier für uns (leider) das Fazit gezogen, dass die heutigen Baureihen (auch bei MB) sich für die Vielfahrer-Langzeithaltung im höhere Alter einfach nicht mehr eignen, auch wenns beim W124 vielleicht noch so war... Es geht schon (als Wenigfahrer oder als Liebhaberei), oder aber mit viel glück - nur willst Du auf das Prinzip Hoffnung setzen, wenn Du den Wagen offenbar stark benötigst?
Viel Erfolg,
Oliver
PS: Nur mal als Beispiel - ich fahre jetzt einen Subaru Outback 2.5 CVT mit stufenlosem Getriebe. Der nimmt im Schnitt aktuell 8,5 Liter Super ausgrund eines modern ausgelegten Getriebes mit geringen Drehzahlen. Das ist für mich (40tkm p.a.) jetzt im Jahr von den Kraftstoffkosten 1000 EUR teurer als vorher mein E320 auf Autogas. Da würe es nicht mal lohnen, den für 3 Jahre umzurüsten...