Kann jemand die Funktion der Magnetventile erklären? Das Ventil mit den Anschlüssen für Fond , FT und Tank hat einen Luftdurchlass von Fond nach FT. In stromlosen Zustand ist ein Pusten von Luft in den Tankanschluss nicht möglich (2). Kann das sein, wenn alle gleichzeitig denselben Funktionszustand haben sollten? Wenn alle 3 Anschlüsse aufsteckt sind, wo kommt dann die Luft zum Aufschließen der Schlösser her, bzw nach wohin wird sie beim Verriegeln abgesogen?
Falls es noch jemanden interessieren sollte: Ich habe es in meinem post vom 11.11. skizziert: Im Ruhezustand ist der Luftkanal von der Pumpe über Fond bis Fahrertür (mit Abzweig zur Druckdose, Bild ZV Pumpe 1a) dort beendet, d.h. das Magnetventil (große Spule) zwischen den Anschlüssen FT und Tank ist geschlossen. Wenn die Pumpe läuft wird entweder ein Unterdruck oder Überdruck erzeugt. Dieser bedient über die Schlauchzuführungen die Verschlußmechaniken/-pneumatiken in den Türen. Ist deren Vorgang abgeschlossen arbeitet die Pumpe weiter, so daß infolge der Endstellung der Schließmechaniken (und wenn nirgends ein Leck besteht) der Überdruck bzw. Unterdruck weiter zunimmt (hinsichtlich Unterdruck heißt "mehr" Unterdruck eben: absolut betrachtet geringerer Druck). Darauf reagiert dann die Druckdose, so daß deren Kolben entweder nach "innen" oder nach "außen" geht und dabei das Kontaktfederblech verbiegt, bis ein Kontakt zu den Kontaktfahnen "innen" oder "außen" (bzw. rechts oder links) entsteht. Diese beiden Kontakte sind direkt mit dem Prozessor verbunden. Wird ein Kontakt erkannt, daß bedeutet dies, daß die Türen ent- oder verriegelt sind. Als Folge wird die Magnetspule des Magnetventils zwischen den Anschlüssen FT und Tank aktiviert, es klackt, und das Ventil öffnet. Damit wird der Luftkanal um die Schlauchzuführung zur Tankklappe verlängert/erweitert, so daß naturgemäß der Überdruck/Unterdruck abnimmt. Damit genügt der Überdruck/Unterdruck in der Druckdose nicht mehr, um den Kolben ausreichend weit auszulenken, er flutsch wieder in die Mittelstellung und der Kontakt öffnet. Als Folge arbeitet die Pumpe weiter. Der Überdruck/Unterdruck nimmt zu, die Pneumatik der Tankklappe arbeitet und schließt bzw. öffnet die Verrieglung. Als Folge deren Endstellung (und wenn nirgends ein Leck besteht) nimmt der Überdruck/Unterdruck weiter zu, bis schließlich die Druckdose reagiert, den Kolben auslenkt und der Kontakt zum zweiten Mal geschlossen wird. Dieses zweite Mal der Kontaktgabe (als Folge und "Meldung" des erfolgreichen Auf-/Schließvorgangs) wird vom Prozessor bzw. dessen Programm als Bestätigung für einen insgesamt erfolgreichen Auf-/Schließvorgangs "verstanden" und der Motor der Pumpe abgeschaltet. Im abgeschalteten Zustand des Motors wird der Luftkanal über die Pumpe be-/entlüftet, der Kolben der Druckdose geht also wieder in die Mittelstellen und die ZV ist wieder bereit für den nächsten Vorgang.
Wenn nun keine Kontaktgabe über die Auslenkung des Kolben der Druckdose erfolgt - etwa weil die Kontakte verschmutzt sind, die Lötstellen gebrochen, der Druck aufgrund eines Defekts der Pumpe/Motors oder irgendeines Lecks in der Pumpe, der Anschlüsse, der Lufkanäle, der Schläuche oder der Schließpneumatiken nicht ausreicht, würde die Pumpe solange laufen, bis die Batterie leer ist oder der Pumpenmotor oder einer diesen schaltenden Halbleiter verreckt (ich tippe auf den Pumpenmotor, der wird sehr schnell sehr warm und ist anscheinend nicht zum Dauerbetrieb gedacht). Für diesen Fall ist ein timeout in dem Programm vorgesehen, das in der ersten Phase ca. 10sec. nach Start der Pumpe das Magnetventil öffnet und in der 2. Phase ca. 10 sec. nach dem Öffnen des Magnetventils die Pumpe abschaltet. Das ist der Effekt, den man durch verzögertes Schließen der Tankklappe bzw. nach dem Aufschließen und Einsteigen durch "lautes" und langes Laufgeräusch der Pumpe wahrnimmt - denn beim Abschließen hört man außen die Pumpe eigentlich nicht (auffällig) und beim Aufschließen ist bei regulärer Funktion die Pumpe schon wieder ausgeschaltet, wenn man im Auto sitzt. Wenn die Türen/Heckklappe trotz Pumpenlauf nicht ent-/verriegeln, dann gibt es dort (oder zentral)in der Steuerung) irgendwo ein Leck, betrifft dies nur die Tankklappe und läuft der Motor "lange", dann ist dort ein Leck, andernfalls ist das Magnetventil defekt, funktionieren sie aber läuft die Pumpe lange bzw. liegen ca. 10 sec. zwischen Türen- und Tankklappenverriegelung dann liegt es an der Kontaktgabe via Druckdose, sei es daß der Kolben hängt, sei es daß die Kontakte oxisiert/korrodiert oder die Leiterbahnen unterbrochen sind.
Anhand diese Soll-Funktionsprinzips kann man aus der konkreten Symptomatik sichere Schlüsse auf die Ursache der Störung ziehen, zumindest aber die möglichen Ursachen so weit eingrenzen, daß man gezielt nach Problemen suchen kann.