Beiträge von S210_OM611

    Hallo Leute,


    ich hole das Thema nochmal hoch mit einem Update.


    Seit nun mehr als 10.000 km läuft die oben beschriebene Lösung ohne jeden Zwischenfall. Also: Wer sowas nachbauen will, nur Mut, aber nicht einfach 1:1 kopieren sondern ordentlich messen alles. Zwei weitere Beobachtungen habe ich:


    1. Wie erwartet kein Ruß mehr, wirklich absolut null, auch nicht nach längeren Schleichfahrten, wo sich sonst immer Ruß gestaut hat und dann rausgeblasen wurde.


    2. Der Verbrauch ist laut Bordcomputer leicht runtergegangen (0,2 Liter ca.). Das ist jedoch eine reine Lüge, nach Tankstelle ist der Verbrauch sogar leicht gestiegen.


    Frage1: Wie wird der Verbrauch beim OM611 gemessen? Rein softwaretechnisch aus dem Kennfeld, wird sie also rechnerisch nachgebildet? Oder gibt es irgendwo einen Durchflusswächter/Sensor? Für die Software-Lösung spricht, dass der angezeigte Verbrauch jetzt weiter von der Realität abweicht.


    Frage 2: Warum steigt der Verbrauch bei abgeschalteter AGR? Beim Benziner dient die AGR zur Effizienzsteigerung (Drosselklappe weiter auf im Teillast, daher weniger Strömungsverluste und weniger Verbraucht). Beim Diesel, der mit Luftüberschuss arbeitet gibt es keine Drosselklappe zur Leistungsdosierung, die AGR dient zur Senkung der NOx-Emissionen und primär nicht Verbrauchsreduzierung.


    Freue mich auf Antworten.


    Gruß Simon

    Danke für das positive Feedback.


    Komme gerade von der Star-Diagnose: Keine Fehler. Die AGR-Stellglieddiagnose ist leider nur eine Ist-Wertbeobachtung der Luftmasse mit Toleranzbereich. Das ganze ist sehr träge und nicht so sehr aussagekräftig wie ich es mir erhofft habe. Es wird aber keine Toleranzgrenze überstrapaziert sonst würde er ja einen Fehler werfen. Das Auto läuft wunderbar wie immer und hat volle Leistung, für mich ist die Sache damit abgeschlossen.


    Anbei nochmal ein Bild vom Öl, da scheint mir kein Kraftstoffeintrag vorhanden zu sein.


    Zitat

    So wie ich es nachvollziehen kann, regelt die Schaltung nur ein Schliessen des AGR im Leerlauf und beim Anfahren, danach geht die Regelung ganz normal wie üblich weiter, ohne weitere Beinflussung.

    Jein, die Schaltung beeinflusst jedes mal das LMM Signal, wenn das AGR aufgehen würde (hauptsächlich in Teillast, auch während der Fahrt). Der Spannungsabfall bei geschlossenem AGR liegt bei <1,5%, ich denke da wird jeder (Zubehör-)LMM weiter streuen. Und jetzt stellt euch nochmal einen undichten Ladeluftkreis vor, dann würde das LMM-Signal ja völlig daneben liegen und die berechnete Last garnicht mehr stimmen und sich GSG völlig "dekalibrieren".

    Zitat

    Eine Verfälschung des LMM SIgnals wird daher zur Dekalibrierung der Daten führen die das GSG zur korrekten Funktion benötigt.

    Siehe oben. Zumal das Getriebesteuergerät das Rohsignal des LMM vermutlich nicht kennen wird, da es im MSG vorverarbeitet wird (oder anhand von Drehzahl und anderen Größen die Last berechnet wird). Welche Daten das Getriebesteuergerät genau erhält weiß ich nicht. Sicherlich stecken da viele Signalnormierungen, Entprellungen und Glättungen drin, die wir garnicht kennen. Ich kann daher nur sagen, dass die Verfälschung des Rohsignals verschwindend gering ist und m.M.n. in jeglichen Bauteiltoleranzen untergeht.


    Viel interessanter zu wissen wäre jetzt abschließend nochmal, wie groß die Abgasrückführmenge bei einem intakten Motorsteuergerät ist. Also wie das AGR im Leerlauf korrekt regeln müsste (siehe mein letztes Video). Leider haben wir hier keine Vergleichswerte...



    Gruß Simon

    Na dann hole ich mal ein bisschen weiter aus. Messwerte sind aus dem Kopf, also besser selbst messen. Zumal eh jeder Motor da anders ist.


    In der Theorie ist die Schaltung nicht genau zu spezifizieren, da sie nur ein Ausschnitt darstellt. Wir wissen leider nicht, wie das Steuergerät hinter den Pins aussieht und wie sich die Aktoren unter elektrischer Last verhalten. Insbesondere ist unbekannt, wie der Steuerausgang des AGR's beschaltet ist (OP's incl. Beschaltung etc.). Dies gilt ebenso für den Eingang des LMM-Signals (vermutlich hochohmig gegen Masse abgeschlossen). Erschwerend kommt hinzu, dass die Aktoren und Sensoren nicht gegen Karosseriemasse abgeschlossen sind. Das wird EMV-Gründe haben. Ein Ersatzschaltbild ist demnach nicht einfach, aber auch nicht unbedingt notwendig. Soviel zur Theorie.


    Hauptsächlich wird über den "gesteuerte" Spannungsabfall über den 100 Ohm Widerstand erzeugt. Dieser sollte möglichst klein sein, damit das LMM-Signal möglichst gering beeinflusst wird, wenn die Diode gesperrt ist. In meinem Fall fielen im Leerlauf 30mV darüber ab, was respektive einem Strom von 0,3mA in das Steuergerät (LMM-Pin) entspricht, wenn das AGR zu ist. Sobald das Steuergerät das AGR über den Diodenzweig aufsteuert, fließt ein Strom durch die Diode in das Steuergerät (Steuerausgang AGR). Vermutlich wird dabei einfach nur der Eingangswiderstand im Steuergerät gegen Masse gesteuert. Dann fallen am 100 Ohm Widerstand ca. 250mV ab, was als Gesamtstrom des Stromteilers 2,5mA ist (trennt sich dann ja Richtung LMM und AGR Steuerausgang auf). Alle Teilströme sind für die Widerstände unkritisch, da die Verlustleistung fernab der Belastungsgrenze des 100 Ohm Widerstandes ist (er führt ja den Gesamtstrom).


    Die Schaltung aus dem UK-Forum ist mir übrigens nicht geheuer, da kein definierter Spannungsteiler vorhanden ist und wir nicht wissen, inwieweit die Eingänge spannungs- oder stromgeregelt sind. Bei mir gab es keinen Spannungsabfall auf dem LMM-Signal, von daher würde ich da von Abstand nehmen. Die Kollegen dort hatten das auch eher auf dem 270/320CDI verbaut, da kann das Steuergerät schon mal ganz anders aussehen...


    Man könnte jetzt natürlich noch tiefer einsteigen, aber das Auto soll ja wieder fahren anstatt tagelang "Re-Engineering" zu betreiben.


    Wenn jemand so etwas nachbauen will empfehle ich das wirklich alles vorher (mit AGR dran) und nachher (mit Schaltung) zu messen und auf den Motor anzupassen.


    Soweit alle Klarheiten beseitigt?


    Gruß Simon

    Zitat

    Ist der Gartenschlauch geeignet? Ich frag ja nur mal so ;)


    Funktional ja, Langzeitresistenz gegen Hitze, Öl und Abgas bitte bei Gardena anfragen und die Antwort hier posten :D


    Zitat

    Da bin ich ja mal gespannt. Wenn das dauerhaft ohne Leistungsverlust funktioniert wäre super. Noch eine Blinddichtung uns AGR für alle Fälle und ab dafür.
    Wie sieht jetzt eigentlich dein Motoröl aus nach den Fahrten mit erhöhter Rußbildung?
    Ruß wandert zum kalten hin und setzt sich somit bei höherer Konzentration verstärkt an den Zylinderwänden ab und gelangt so ins Motoröl und erhöht neben der Viskosität auch den Verschleiß im Bereich der Steuerkette


    Solange Druckdose und AGR in Ordnung sind ist das AGR-Ventil im spannungslosen Zustand zu. Die ganz ängstlichen könnten es ja zuschweißen :D. Motoröl, guter Einwand: Schwarz wie eh und je zuvor. Da die Rußbildung nur über ein paar Tage war und Langstrecke gefahren wird denke ich das geht in Ordnung.


    Noch was: Es gibt bei der Star-Diagnose noch einen Stellgliedtest zur AGR. Den werde ich nochmal mit meiner Fake-Lösung machen. Wenn dann alles ok geht habe ich eine haltbare Dauerlösung. Verbrauch ist wie erwartet nochmals runtergegangen und Rußbildung geht gegen 0.


    Gruß Simon

    So, nun geht es weiter, ich bin einer Lösung sehr nah.


    Ich habe jetzt folgendes diagnostiziert: Die Abgasmenge im Leerlauf ist deutlich zu hoch, das Steuergerät wirft keine Fehler. Alle Sensoren und Aktoren scheinen ok zu sein. Daher muss der Fehler im Steuergerät selbst in der Signalverarbeitung liegen. Dagegen hilft ein Steuergerätetausch, der beim W210 aufgrund der FBS2/FBS3 nicht trivial ist und es auch kein allgemeines Erfolgsrezept gibt. Da jetzt keine weiteren Ansatz gab musste ich mir selbst helfen.


    Die AGR-Abschaltung aus dem UK-Forum funktionierte bei mir am OM 611 (220CDI) nicht, da das LMM-Signal nicht korrekt verfälscht wird. Also habe ich mal ein bisschen überlegt, gerechnet und dann empirisch gemessen. Ziel war es mit einer Schaltung das Verhalten des AGR-Ventils am LMM-Signal nachzubilden. Im Leerlauf habe ich dazu die Schaltung anhand zweier Betriebspunkte ausgelegt (AGR voll auf und voll zu). Alles dazwischen ist als Betriebszustand schwierig herzustellen und auch schwierig zu messen. Daher habe ich mal vereinfacht ein lineares Verhalten angenommen (AGR halb auf wäre dann halbe Steuerspannung aus dem Steuergerät, der Einbruch am LMM-Signal wäre dann halb so groß, alles bei gleicher Drehzahl).


    Das ganze wird dann anhand der Widerstandspaarung 100 Ohm/470 Ohm als Spannungsteiler eingestellt. Wichtig: Der Widerstand in der LMM-Leitung darf dann nicht zu groß werden, sonst verfälscht er das LMM-Signal zu stark, wenn auf der Steuerleitung oben Bordspannung liegt (AGR zu wäre das dann). Habe das ganze mal aufgezeichnet, alles etwas vereinfacht.


    Achtung: Das ist kein generelles Rezept sondern muss natürlich auf den Motor mit viel Messen angepasst werden. Messtechnisch liege ich so jetzt mit den Werten sehr nah am funktionierenden AGR. Ströme habe ich alle gemessen, sind sehr nahe an den vorherigen Werten (überlebensnotwendig fürs Steuergerät) und die Widerstände werden auch nicht überlastet.


    Mal ne Probefahrt gemacht, läuft bis jetzt astrein. Langzeittest steht noch aus. Ich werde berichten. Anbei nochmal 2 Fotos von dem ganzen in Theorie und Praxis. Wenn das dann läuft fahre ich nochmal zu MB und lösche die Fehler und schaue dann ob er nichts neues mehr ablegt. Wenn Ihr mögt berichte ich nochmal ausführlicher von den Messwerten. Das Steuergerät an sich ist damit natürlich nicht repariert, aber gekostet hat es bis jetzt nur Zeit und Hirnschmalz.


    Gruß Simon


    // Edit: Sorry ich weoß nicht wie ich das Bild drehe.

    Hallo zusammen,


    Danke nochmal für die Tipps, es geht weiter. Der Steckeradapter am Getriebe war schon gegen die neue Version bei der ATF-Spülung getauscht worden, habe trotzdem den neuen eingebaut und alles sauber gemacht, schadet ja nicht.


    Die Druckdosen sind quergetauscht und funktionieren beide, Filter sind frei.


    Heute morgen mal das Messen am AGR angefangen. Also: Alles angeklemmt und mal das LMM-Sensorsignal (Pin 5 weiß/gelb) gegen das Steuersignal der Druckdose (low-aktiv, grau-schwarz ) beobachtet. Die AGR-Druckdose wird per 12V/Bordspannung versorgt und mit dem zweiten Kabel (schwarz-grau, Pins müsste am MSG müsste ich nachschauen) gesteuert. Liegt an dieser Steuerleitung Bordspannung an, ist das AGR-Ventil komplett geschlossen (kein elektrisches Potential gegen die Versorgungsspannung), bei ca. 0,85V ist es komplett offen. Dann steuert die Druckdose den Unterdruck voll durch.


    Die Stellung des AGR-Ventils ist lastabhängig. Bei Vollgas ist es komplett geschlossen ( = Bordspannung an der Steuerleitung). Im Leerlauf wird es nach einem Gasstoß erst komplett geöffnet, dann regelt es kurz hin und her um dann nach 60-90 Sekunden im Leerlauf dauerhaft zu schließen. Das jeweilige korrekte Öffnen und Schließen lässt sich am LMM-Signal gut nachvollziehen:


    - AGR im Leerlauf voll auf: LMM-Signal ca. 1,85V, Steuerspannung auf Druckdose ist ca. 0,85V
    - AGR im Leerlauf geschlossen: LMM Signal ca. 2,11V, Steuerspannung Druckdose dann Bordspannung.


    Jetzt kommt die Krux: Wenn der Motor die 60-90 Sekunden im Leerlauf lief nimmt er problemlos Gas an. Nämlich dann wenn das AGR zu war. Gebe ich dann Gas, wenn das AGR teilweise oder voll offen war, taucht das Problem auf.


    Also vermute ich, dass die AGR-Regelung im Leerlauf nicht stimmt und viel zu viel Abgas in den Ansaugtrakt gelangt. Wie gehabt schmeißt er dabei keinen Fehler.


    Bin jetzt nochmal dran die AGR abzuschalten bzw. mechanisch abzuklemmen und das Signal mit einer kleinen Platine zu simulieren. Wenn das nichts bringt muss ein neues MSG her.


    Was meint Ihr?


    Gruß Simon

    Hallo,


    Steuergerät wieder drin. Muss jetzt noch eine Ölstoppkabel etc.besorgen und sicherstellen dass nix mehr hochläuft an Öl. Gibt es da fertige Lösungen? Das hatte aber mit dem eigentlichen Fehler zutun. Habe nochmal den Kabelbaum durchgemessen vom Temp.Sensor zum MSG, alles ok, keine Wackler.


    Bin nochmal in mich gegangen und habe folgende Szenarien getestet:


    1. Alles angesteckt wie es sollte: Motor läuft besch****n. Teillast, Leerlauf und Anfahren furchtbar.
    2. Nur den Temp-Sensor abgesteckt: Siehe 1, vielleicht etwas geringer ausgeprägt.
    3. AGR-Schlauch abgesteckt: Motor läuft gut, kein Ruß und keine Anfahrschwäche, aber wie zuvor dann keine Leistung (weil LLM zuviel Luft misst). Ob in diesem Szenario der Temp-Sensor dran ist oder nicht spielt keine Rolle.


    Da der Motor vom Laufverhalten gut läuft ohne AGR-Regelung forsche ich jetzt wieder dahingehend. Habe mal ein Video vom Inneren gemacht. Dabei sieht man, dass im Leerlauf viel hin und hergeregelt wird (insbesondere nach Gasstößen). Teilweise ist es ganz offen. Am Ende ziehe ich den Unterdruckschlauch ab, dann schließt es bitzschnell.


    Kann mir einer das Verhalten so bestätigen?


    Das Anfahrproblem mit Ruß könnte von zu hoher Abgasmenge kommen. Kann ich nicht irgendwie die Abgasrückführung verschließen, sodass nur Frischluft über das arbeitende AGR kommt und der LLM korrekt misst? Kann dann natürlich sein, dass der Ladedruck sich dann den Weg teilweise nach draußen bahnt..


    https://www.youtube.com/watch?v=WKNeOxE9feA


    Gruß Simon

    Ja, werde mal genau prüfen wo es herkam.


    Kann ich das Steuergerät denn 1:1 tauschen? Müsste eigentlich passen, nen Schalter hat ja kein Getriebesteuergerät, daher muss das eigentlich unabhängig laufen.


    Ist jetzt wieder sauber und wird morgen ausprobiert.


    Nochmal ne andere Frage: Hat jemand nen Pinbelegungsplan für das MSG? Konnte den Ladeluft-Tempsensor nicht so schnell per Multimeter finden. Morgen bei Tageslicht nochmal reinschauen.


    Je tiefer man reinschaut, desto mehr Fehler findet man. Und die haben noch nichtmal wirklich was mit dem Problem zutun. Oh mann!


    Gruß Simon

    So, der Alptraum geht weiter. Heute mal die Steuergeräte geprüft. Augenscheinlich ist das Motorsteuergerät ok und trocken, auch die Platine sieht noch gut aus. Wenn, dann steckt der Teufel im Detail.


    Jetzt zum Wahnsinn: Das Getriebesteuergerät stand randvoller Öl (von außen kaum sichtbar). Da es mit den Kontakten nach oben stehend eingebaut ist hat sich ein Pool gebildet, der wirklich bis zum überlaufen voll war. Mir ist schleierhaft wie das noch funktionieren konnte. Da es Öl und kein Wasser ist, ist das garnicht so einfach zu säubern. Zumal ist ein Kondensator beim Öffnen abgebrochen.


    Meine Frage: Kann ich das Getriebesteuergerät tauschen oder hängt das mit dieser wahnsinnig tollen Sicherheitsfeature zusammen, dass MSG, Zündschloss und Schlüssel auf ewig gebunden sind?


    Vom Gefühl her hat das abgesoffene Getriebesteuergerät aber immer noch nichts mit dem Fehlerbild zutun, das ich habe. Was meint Ihr?


    Gruß
    Simon

    Hallöchen,


    also. Zur Vorsicht nochmal einen neuen Temp. Sensor spendiert (Ladeluft), ohne Erfolg. Gefühlt wird das Problem schlimmer, egal ob der Sensor dran ist oder nicht. Im Leerlauf kommt das Auto durcheinander, sägt, läuft scheinbar zu fett und rußt beim Anfahren stark.


    Star-Diagnose bei kaltem Motor ist garnicht so einfach, wenn man dafür zur Werkstatt muss :D. Bei betriebswarmen Motor waren es hinter dem LLK letzte Woche im Leerlauf 32°C Ansauglufttemp, das ist m.M.n. plausibel.


    Ich habe noch eine Vermutung, bevor ich größere Arbeiten anfange: Jedes mal wenn ich die Motorhaube öffne steigt mir ein leichter Verbrennungsgeruch in die Nase. Zurerst dachte ich an Abgas aber irgendwie kommt das aus der Richtung Rail/Dieselfilter. Riecht ganz leicht nach ausgepusteter Kerze, oder doch verkokelte Isolierung?


    Werde am Wochenende mit etwas Muße mal die Kabelbäume checken und so weit wie möglich bis zum MSG messen.


    Irgendwie tippe ich immer noch auf einen Elektronikfehler...


    Gruß
    Simon


    Bin gespannt ob du das in den Griff bekommst
    Genau das selbe Problem hat mein Kollege seit 6 Jahren.


    Geht nicht gibt's nicht. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg :D.


    Das mit dem Temperatursensor leuchtet mir ein, Ersatzwert waren glaube ich -40° bei fehlendem Sensorsignal. Doch warum besteht das Problem insbesondere wenn der Temp-Sensor dran steckt und plausible Werte liefert? Ziehe ich ihn ab, habe ich quasi das gleiche Problem, nur etwas abgemildert. Echt mysteriös.


    Meine folgenden Ansatzpunkte sind:


    - Ansaugung / Krümmer raus, alles sauber machen, EKAS check
    - Turbo genauer checken, im Notfall ausbauen und/oder tauschen
    - Steuergerät tausch (nicht ganz trivial, da Zündschloss mitgetauscht werden muss)


    Wo würdet ihr weitermachen? Übrigens: Wieder Stardiagnose ohne Fehler (außer Temp-Sensor wenn abgesteckt). Und das obwohl die Kiste rußt und teilweise im Leerlauf das ganze Auto durchschüttelt.


    Gruß
    Simon

    Hallo zusammen,


    Danke, das waren nochmal hilfreiche Tipps.


    Folgendes habe ich geprüft: KGE/Motorentlüftung/Ölabscheider. Saß nicht zu, hatte nur etwas Öl drin. Alles ok, nur gesäubert und wieder eingebaut.


    Verstellmechanik Turbo: Schlauch abgezogen und mit dem Mund dran gezogen. Lässt sich verstellen, das Gestänge ist drucklos dann ganz oben. Im Leerlauf zieht die Unterdruckdose das Gestänge mühelos nach unten, bei Gasstößen ohne Last (Automatik N) wird es nach oben geschoben. Wie leichtgängig das ganze ohne Druckdose funktioniert kann ich nicht sagen. Ich weiß nicht wie ich das Teil aushängen kann, sodass ich es später wieder problemlos einhängen kann. Hat da jemand eine Idee ohne gleich alles auseinandernehmen zu müssen?


    Das Problem des sägenden Leerlaufs besteht teilweise weiterhin (siehe letztes Video). Er nimmt aus dem Stand einfach schlecht Gas an und rußt dabei. Ich hab das ganze mal wieder gefilmt. Und nein, das ist kein Kickdown und kein Vollgas. Beim Anfahren überfettet er scheinbar. Fahrbar ist das leider kaum so :(.


    https://www.youtube.com/watch?v=0tRoITDbsNw


    Gruß
    Simon

    Soo, heute ein paar Kilometer abgespult mit folgendem Ergebnis:


    Motor läuft rund in allen Lagen, hat Leistung und rußt beim Fahren nicht übermäßig, aaaaaaber: Es existiert eine Anfahrschwäche aus dem Stand heraus, die erst mal überwunden werden muss. Heißt im Klartext, er kommt nicht vom Fleck, lässt fast jedes mal dabei eine kleine Rußwolke, ruckelt und stottert aber nicht. Fühlt sich halt einfach nur sehr träge im ersten Moment an (bis ca. 10 Km/h).
    Ein einziges Mal gab es eine Drehzahlschwankung im Leerlauf, aber das ist nicht mehr aufgetreten...


    Noch jemand Ideen? Irgendwie steckt echt der Wurm drin :( oder sagen wir nur noch ein Würmchen :D


    Gruß Simon

    Hallo zusammen,


    gerade nochmal 2h in der Werkstatt gewesen - das Problem ist gelöst.


    Mit abgestecktem Unterdruckschlauch am AGR lief der Motor, aber halt kein Ladedruck. Mit angestecktem Unterdruckschlauch lief er wie beschrieben gar nicht und rußte im Teillastbereich stark. Komischerweise war beim angestecktem Schlauch kein einziger Fehler im Steuergerät hinterlegt. Daraufhin alles nochmal gecheckt, sämtliche Sensorwerte da und alle im Rahmen, Korrekturmengen der Injektoren voll ok (sind ja auch alle neu), AGR lief tadellos, es war nichts festzustellen.


    Dann schaute sich ein weiterer Meister die Geschichte kurz an, zog den Temperatursensor vor dem AGR im Ladedruckkreis ab und behauptete das jetzt alles laufen würde. Probefahrt gemacht und Tatsache, lief wunderbar. Wieder ausgelesen, abgezogener Sensor erkannt, sonst nichts. Dann den Sensor wieder angesteckt, Fehler gelöscht, kam kein Fehler wieder und der Motor lief wieder furchtbar. Sensor liefert aber plausible Werte (irgendwas um 32°C im Leerlauf). Also: Sensor ist scheinbar in Ordnung aber das Steuergerät kommt damit nicht klar und der Fehler ist reproduzierbar. Vermutlich hat das Steuergerät einen weg, nur ist das schlecht austauschbar, da mit Schlüsseln auf das Auto gebunden.


    Ende von Lied: Es wird mit abgezogenem Sensor gefahren und gut. Laut dem Meister sind solche mysteriösen Fehler beim Steuergerät beim W210 eher die Regel als die Ausnahme. Da soll mal einer drauf kommen...


    Vielen Dank nochmal an alle, hoffe das noch mehr hieraus schlau werden.


    Gruß Simon

    Mhhh...


    Also im Leerlauf / Teillast stark rußen tut es erst, seitdem das AGR wieder angesteuert wird (also seit gestern, verbunden mit dem Ruckeln). Unter Volllast rußt es nicht stärker als sonst auch, Leistung ist dann auch da. Beim Ruckeln wie gesagt rußt es sehr dunkel.


    Was mich doch etwas stutzig macht ist, dass es aus dem Ladedruckkreis (hinter LLK) stark rußte, als ich den Schlauch ab hatte und der Motor lief...


    Gruß Simon

    Hallo zusammen,


    nochmals danke für Eure Antworten. Folgendes habe ich jetzt nochmal geprüft:


    AGR per Unterdruckpumpe manuell im eingebauten Zustand bei stehendem Motor betrieben (ok). Dann bei laufendem Motor reingeschaut. Die Druckdose bekommt das AGR problemlos komplett auf und wieder zu, wenn ich den Unterdruckschlauch abziehe schließt das AGR blitzschnell, also alles ok. Im Leerlauf konnte ich keine Systematik feststellen, wann es öffnet und wann es schließt, ist scheinbar dauerhaft in Regelung. Gleiches gilt bei verschiedensten Drehzahlen ohne Last (Fahrstufe P). Bei Volllast sollte es zugehen, das kann ich nur schlecht testen.


    Was mich etwas wundert ist, dass es aus dem Ladedruckschlauch (hinter LLK) stark rußt, denke dass es mit der KGE zusammenhängt, aber für die Frischluftseite schon heftig. Ist das normal?


    Das Problem ist nun wie gehabt, dass er im Leerlauf sägt und bei Teillast echt mies läuft und stark aus dem Auspuff rußt. Vollgas kein Problem. Habe probeweise mal den LMM abgezogen, dann geht er in den Notlauf ohne Fehlermeldung. Das sollte auch ok gehen, LMM ist ja auch neu. Ich denke das Problem ist nicht mehr auf der AGR-Seite zu suchen, sondern liegt jetzt woanders und wurde irgendwie durch die totgeschaltete AGR "überspielt", als der Unterdruckschlauch kaputt war.


    Ich habe mal zwei Videos dazu bei YT hochgeladen, Fahren ist so kaum möglich.


    https://www.youtube.com/watch?v=wecrUmyBJeA


    https://www.youtube.com/watch?v=KC1s5DElv9A


    Vielleicht habt ihr ja noch Ideen? :)


    Vielen Dank und beste Grüße 8)
    Simon

    Perfekt, vielen Dank.


    Dann schaue ich mal weiter. Nochmal die Frage zum AGR: Muss das per Unterdruck wirklich leicht aufgehen? Scheint mir als wäre da eine starke „Vorspannung“ drauf. Besser ein neues einsetzen oder über Nacht einlegen?


    Das ruckeln ist komischerweise weg, wenn ich den AGR-Schlauch abziehe. War vorher auch nie ein Thema. Erst seitdem das AGR wieder in Betrieb ist. Komisch, oder?


    Kommende Woche geht es mit Star-Diagnose weiter.


    Danke und Gruß
    Simon

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Antworten. 100 Punkte für Danny1703, denn der Unterdruckschlauch am AGR zur Druckdose war vom Keilriemen zerfetzt worden. Daher war das AGR außer Funktion. Da heute Samstag ist habe ich schnell einen Gardena-Schlauch (6mm) reingebaut und siehe da, bei Vollgas volle Leistung.


    Das eine Problem gerade behoben, nun kommt ein weiteres: Der Motor läuft im Teillastbetrieb nicht mehr, nimmt kaum Gas an und ruckelt stark (Vollgas kein Problem). Ich dachte, dass es nach einer Adaptionsphase wieder laufen sollte, tat es aber nicht. Also AGR rausgebaut und sauber gemacht (hing scheinbar und war stark verrust). Mit einer Vakuumpumpe / Spritze auf Funktion überprüft und es funktioniert grundsätzlich schon. Geht meiner Meinung nach immer noch schwer, da es mit dem Mund durch "Saugen" nicht aufzubekommen ist. Ist das normal oder besser ersetzen?


    Leider war danach beim Fahren noch kein Unterschied feststellbar. Jetzt hatte ich die Unterdruckdose auf der anderen Seite in Verdacht (VTG Steuerung Turbo), aber die sieht auch gut aus.


    Als nächstes würde ich nochmal auslesen lassen. Habt ihr noch weitere Ideen? Kaum behebt man ein Problem hat man zwei neue...Aber weit kann das Ziel nicht mehr sein :D .


    Danke nochmals und Gruß


    Simon


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