Noch mal, bevor es zur Arbeit geht, ein Wenig Erklärung zu den Kurven.
Obere sieht ja harmlos aus, ist sie aber nicht.
Untere sieht dramatisch aus, ist sie aber nicht.
Logarithmus und Ohmsches Gesetz schaffen hier Aufklärung.
Zur Kurve mit der Darstellung des Frequenzgangs und der Verstärkung in dB für den HT und MT (basiert auf dem Zehnerlogarithmus, sagt also aus, wie hoch der Exponent zur Basis 10 ist):
Wir sehen die Spannungsverstärkung am Chassis, dargestellt als ausgehende Spannung (nicht Leistung), die am Chassis anliegt, bezogen auf die an der Weiche eingehende Spannung. Bei 0dB ist die Spannungsverstärkung = 1, d.h. die Weiche lässt alles durch, und das Chassis bekommt die gesamte, vom Verstärker gelieferte Spannung zum löströten. Da wo der Mitteltöner z.B. nicht die volle Spannung bekommen darf, da er durch hohe Ströme (wenig induktiver Blindwiderstand durch geringe Frequenz, somit fast rein ohmscher Wirkwiderstand) zerstört würde, und er die Frequenzen nur noch mit massivem Klirr wiedergeben würde, dämpft die Weiche mit -dB, d.h. lässt weniger durch, als am Weicheneingang, bzw. Verstärkerausgang anliegt. Formel hier zur Spannungsverstärkung: Gu = 20*log(U_MItteltöner / U_Verstärker)*dB. Auf den ersten Blick sieht die Kurve des falsch angepassten Mitteltöners nicht so schlimm aus, bei der Übernahmefrequenz von 3kHz. Habe ich nach Addition der Werte halt 4 oder 5dB Überhöhung um den Übernahmebereich herum. Das sind aber in dieser Darstellung Werte der Spannungsverstärkung, und die werden ja mit P=U²/R quadratisch in Leistung im Mitteltöner, der jetzt viel zu laut spielt, umgesetzt. Von der falschen Phasenlage von HT zu MT mal abgesehen.
Zur Kurve mit der Darstellung des Frequenzgangs und der Verstärkung in dB für die Ankopplung des MT nach unten:
Auch hier haben wir die Spannungsverstärkung am Chassis, scheint ja mächtig die Frequenzen wiederzugeben, die der arme Mitteltöner nicht wiedergeben soll, also alles unter 100Hz mit full-power!
Naja, auch hier haben wir das Ohmsche Gesetz und die Leistungsformel P=U²/R. Also auf den ersten Blick zu hohe Spannung von 200 - 70Hz runter. Doch wie sieht es mit der Leistung, die der arme Mitteltöner umsetzt, aus?
Wir sehen, dass in diesem Bereich auch der Widerstand (Resonanzfrequenz ) des Chassis massiv zunimmt, von 4Ohm auf fast 40Ohm bei Reso = 90Hz.
Das heißt, die umgesetzte Leistung nimmt zwar mit dem Quadrat des Spannungszuwachses, der nicht sein soll, zu, aber auch, da P=U²/R, bzw. P=U²/Z mit dem Widerstand, bzw. Impedanz (L und C im Ersatzschaltbild!) ab. Also alles halb so wild, wie man im Frequenzgang des Lautsprechers ja sehen kann, hier wurde ja konstant 2,8V bei allen Frequenzen aufs Chassis gegeben und gemessen.
Somit kümmert mich nicht so sehr das Einkoppeln mit meinem DSP und den von mir dann eingestellten Filtern, sondern ausschließlich die Übernahme vom MItteltöner auf den Hochtöner.
Und dann kommt ja - wie gesagt - Rüdiger mit seinen Frequenzweichen ins Spiel.
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So, genug gelangweilt, jetzt kommen hoffentlich bald nach Ankunft der Weiche und meines Scanspeak, Bilder vom Umbau und erste Klangergebnisse!