Kettenspannung Steuerkette bei stehendem Motor - OM606

  • Dumme Frage, auf die ich eine weniger dumme Antwort brauche: Wie gespannt sollte so eine Steuerkette denn bei aussem Motor sein?


    Hintergrund: ich plane mir gerade eine Erneuerung der Steuerkette für dieses Jahr zurecht und hab vorhin so nebenbei interessehalber einmal durch den Öldeckel draufgesehen um eine Idee vom rein optischen Zustand zu bekommen; Spielkind wie ich bin natürlich auch gleich Finger rein und dran rumgedrückt und feststellen dürfen dass die zwischen NW-Rad und Gleitschieneneinlauf gut 5-8mm nachgibt bei moderatem Druck mit 2 Fingern. Hätte mir irgendwie erwartet dass der Grunddruck des Spanners auch bei Motor aus dies zu verhindern wüsste…


    Erneuern möchte ich da ich von recht fortgeschrittener Längung ausgehe nachdem ich letztes Jahr den Förderbeginn bei Anschlag früh gerade so auf Sollwert bekommen habe. Wollte seitdem schon längst mal Längung gemessen haben, mich aber nie dazu aufraffen können (ziemliches Geraffel mit Ansaugbrücke, AGR-Mischer, Einspritzleitungen… der ein oder andere 606-Schrauber wird’s verstehen).

  • Der Kettenspanner ist öldruckgesteuert und je länger der Motor aus ist, desto mehr entspannt er und die Kette hängt dementsprechend weiter durch.

  • um eine korrekte Aussage zu machen, musste sowohl die KW als auch die Nocken auf die vorgegebenen Markierungen setzen. (KW weiss ich nicht auswendig, kann aber durchaus OT 1 Zyl sein ) Die Nocken haben waagerechte Markierungen zum Motor. Dann siehste ja schon, ob die Steuerzeiten vorlaufen. Ich selber prüfe bei allen Ketten immer so, dass ich die Kette versuche vom Kettenrad nach oben wegzuziehen. Wenn das signifikant gelingt, prüfe ich optisch die Verzahnung. Beim kleinsten Verdacht neu machen. Natürlich kann hier ein OM606 Experte besseres zu sagen. Aber ich bin ja jetzt Motorschadengeschädigt (Neues Wort, aber zutreffend) und bin misstrauischer als zuvor


    PS: bei meinem erlaubt MB eine Toleranz von 5 Grad. Aber ich erneuere lieber das ganze Kettengeraffel mit Gleitschienen und Spanner, als das ich nochmal den Mist mitmache, wo ich gerade mittendrin stecke

  • Als ich bei meinem 320er die Kette gemacht habe, war diese immer auf Spannung, muss auch, wäre wohl etwas seltsam, wenn die schlapp durchhängt, wenn der Motor aus ist. Bis da Öldruck vorhanden ist, springt die womöglich über. In dem Kettenspanner befindet sich eine Feder, diese hält eine gewisse Spannung auf der Kette. Die Steuerzeiten kannst du auch mit der SD auslesen lassen.

  • Wenn man die Kette durchdrücken kann, dann ist der Kettenspanner am Ende seines Lebens angelangt, er verliert ohne Öldruck Öl. Ein neuer Spanner verliert kein Öl, er öffnet bei anliegenden Öldruck, lässt überschüssiges Öl in den Kreislauf und reguliert somit die Spannung. Grunddruck wird über eine Feder, sowie Ölfüllung wie Kalle es schrieb erzeugt. Ein defekter Spanner kann auch die Steuerzeit verändern. OM 606 hat kein Nockenwellensensor. Nur KW-Sensor.

    Grüsse Karsten


    Ich respektiere Meinungen, aber es ist der Zweifel, dem man seine Bildung verdankt...... (Wilson Mizner)

    Einmal editiert, zuletzt von Datong ()

  • ich meine nicht, dass sich die Spannung der Steuerkette auf die gleichnamigen -zeiten auswirkt. Solange die Zähne im richtigen Verhältnis zueinander sind, ist alles gut. Im Zugtrum empfiehlt sich straffes anliegen, im "Schlabbertrum" wäre es egal, aber man vermeidet immer ein Eigenleben der Kette, will sie nicht rumflattern haben. Zuviel >Spiel im Spanner kann ein Überspringen der Kette verursachen und das wird teuer. Die Längung einer Kette hat Einfluss auf Steuerzeiten. Habe bei einem AMG C63 eine Längung gesehen (und gehört) die zu 20 Grad falsch steuerte.... der Motor war kurz vor knapp vorm sterben. Man hörte das auch deutlich. Wie doof kann ein Fahrer --von so einem Schmuckstück-- denn sein. Motor wurde gerettet, Kosten überschaubar und Fahrerohren wurden langgezogen :D

  • Moin danke ja ich kannte hydraulische Spanner bisher nur mit Rückschlagventil, waren allerdings die alten Durchsteckdinger mit Rastpositionen. Aussage „sollte stramm bleiben“ reicht mir. Wird wohl ein neuer überfällig.


    Wie die Steuerzeiten geprüft werden ist mir schon klar. Der 606 hat sowohl Körnermarkierungen auf den Nockenwellenrädern zueinander als auch auf der Einlassnockenwelle und zusätzlich noch die Arretierungsbohrung im Rad der EinlassNW. Kommste halt nur ran ohne Ventildeckel und den runterzunehmen ist dank brechender Kunststoffclips der Einspritzleitungen und Sollbruchstelle am AGR-Mischer ziemliches Gefummel. Keine entspannte Samstag-Frühstück-bis-Mittag-Baustelle.


    Zum Auslesen der Steuerzeiten fehlt wie geschrieben der NW-Geber; mir jedenfalls auch noch nicht über den Weg gelaufen.


    5 Grad sind auch beim 606 Wechselgrenze; 4 sind Warnstufe; 250tkm erstes Prüfintervall (245 hab ich jetzt). Da der Förderbeginn schon gute 3,5 Grad hinterher hing letzten Sommer, dürfte ich im Wechselfenster liegen. Ausgeleierter Spanner tut sein übriges.


    Steuerzeiten sollten sich durch fehlende Spannung eigentlich nicht ändern - es sei denn das Ding flattert im Betrieb und schwingt auf; ich will aber mal hoffen dass bei anliegendem Öldruck immer Zug im Zugtrum ist. Auf lange Sicht durch beschleunigten Verschleiß und Längung natürlich schon.

  • Die Spannung kann sich nicht großartig auswirken, denke ich. Auf der Zugseite ist sie immer stramm und das bestimmt die Steuerzeiten. Die beim 320er war 10mm gelängt und die SD hat gesagt das die Steuerzeiten nach spät verstellt sind.

  • Nein, nicht wirklich. Wenn du vorm Motor stehst und der dreht im Uhrzeigersinn ist rechts der Zugtrum. Nun könnteste links ( nach der letzten Nockenwelle ) auch in 5 Metern Entfernung ein gespanntes Umlenk-Kettenrad anbringen. Wäre alles wie vorher. Nur würde sich jetzt die kleinste Längung enorm auswirken, weil viel mehr Ketten"glieder"/zähne)
    Man kann die Leute mit Schaltgetriebe darauf hinweisen, dass bei eingelegtem Gang und nur etwas Gefälle ein Dauerdruck auf den Spanner und bissel auf die Kette ausgeübt wird. Wenn jemand das oft oder dauernd macht, ist sein Verschleiss etwas höher an dieser Stelle, als wir Automaten Fahrer haben...

  • Du hast mich missverstanden, die Steuerzeiten werden doch über die Zugseite definiert, längt sich die Kette, verstellen sich die Steuerzeiten auf spät. Das passiert vollkommen unabhängig davon, ob der Spanner vernünftig arbeitet oder nicht.

  • Jetzt bin ich verwirrt. Ich hatte schonmal einen Kettenspanner in der Hand und vor dem Einbau muss dieser "zerlegt" werden. Das Spannteil, das auf die Gleitschine drückt um die Kette zu Spannen ist doch in Rasten geführt, dass er nur in eine Richtung läuft und sollte selbst nach Motorstop seine Position nicht stark verändern.

  • Jetzt bin ich verwirrt. Ich hatte schonmal einen Kettenspanner in der Hand und vor dem Einbau muss dieser "zerlegt" werden. Das Spannteil, das auf die Gleitschine drückt um die Kette zu Spannen ist doch in Rasten geführt, dass er nur in eine Richtung läuft und sollte selbst nach Motorstop seine Position nicht stark verändern.


    Das war mal so, früher, heute nicht mehr, oder wo soll man hier was auseinander bauen. Mit ner Flex vielleicht ja. Ist für den M112.


  • ist der denn nicht "one way", Kalle ? Kannst du den ganz reindrücken und er kommt wieder ganz raus ? Verstehe den Sinn nicht. Nur Öldruck alleine soll ihn spannen ? Kein Öldruck -- kein Spannen ? Klingt sehr dämlich, aber man lernt gerne dazu. Normal dürteste den -auch mit Gewalt- nicht eindrücken können

  • Wie schon geschrieben, da ist eine Feder drin, die drückt den Bolzen raus.
    Bolzen reingedrückt

  • Danke Dir. Also wird nur mit Federdruck gespannt. Das ist mir bei harten Lastwexeln bissel zu schlapp. Aber die Konstrukteure haben sich das bestimmt gut überlegt. Und solange es hinhaut, okay

  • Die Vergleichsnummer von dem Ding ist die A112 050 08 11

  • Danke Dir. Also wird nur mit Federdruck gespannt. Das ist mir bei harten Lastwexeln bissel zu schlapp. Aber die Konstrukteure haben sich das bestimmt gut überlegt. Und solange es hinhaut, okay


    Nein Aki, da ist auch noch ein Loch drin wo das Öl durch kann.

  • Jetzt machts nen Sinn. Wenn innen ein Kolben ist und durchs Loch Öl reinkommt, wird das zusammendrücken schwer bis unmöglich. Jau, so wirds gehen. Warum man aber von der "one way Rasterung" abgerückt ist, verstehe ich nicht. Aber wieder was Neues gelernt. Das ist das schöne am Forum 8)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!