Wartungs-/Serviceberichte

  • Hallo und guten Abend miteinander,
    bin ganz taufrisch hier und seit ein paar Tagen stolzer Besitzer eines wunderschönen schwarzen S212 T (350 CDI), Baujahr 2011.
    Allerdings ist mein Kauf nicht so richtig stimmig - drum bitte ich Euch um Hilfe.
    Hintergrund: der Privat-Verkäufer machte zwar einen hilfsbereiten und seriösen Eindruck und beantwortete alle meine per Email vorab gestellten Fragen zum Fahrzeug ausführlich und schnell. Auch der Eindruck vor Ort war grandios, der Wagen wie neu und frisch poliert und fuhr sich sehr gut.
    Seltsamerweise liess sich danach trotz gemeinschaftlicher Suche mehrerer Familienmitglieder keinerlei Dokumentation, keine Rechnung, kein Wartungsheft, kein Bordbuch mehr finden, obwohl mir deren Existenz vorab schriftlich zugesichert wurde (Brief und Schein waren da).
    Ich habe das Herz entscheiden lassen und den Wagen trotzdem gekauft.
    Nun laufe ich den Papieren hinterher, wobei ich inzwischen zumindest eine Kopie des letzen TÜV-Berichtes vorliegen habe.
    Nun meine Frage: gibt es eine Möglichkeit, über die Fahrzeugdaten wie FIN das elektronisch geführte Serviceheft auszulesen? Ob zumindest die Laufleistung stimmt...
    Vielen Dank für Euch Antworten...

  • Moin, herzlich willkommen und Glückwunsch zum Neuerwerb.
    Ein Duplikat vom letzten TÜV hast du wenigstens. Den Bericht braucht man ja auch bei der Zulassung.
    Die Serviceberichte sind elektronisch gespeichert und der Freundliche kann dir die auch ausdrucken. Per Stardiagnose kann auch zuverlässig der korrekte KM-Stand ausgelesen werden.
    Wie hoch ist denn die Laufleistung und gibt es einen berechtigten Verdacht eines Betruges?
    Wenn wir hier alle viel lesen, haben wir dazu auch gerne Bilder (am Besten über Picr.de hochladen)

  • Moin hansaman,


    Glückwunsch erstmal zum Neuen, Vorstellung hier mit Bildern ist immer gerne gesehen!
    Zur Frage:
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    Gleiches ist mir beim Kauf meines W204 in Köln auf dem Kiesplatz passiert, JD-Automobile, toller Laden, ehrliche Haut und sprach sogar Kölsch, was will man mehr ...
    Wagen super, einige Lackschäden und kleine Dellen, aber ums Verrecken KEINE Service berichte, nix, fluchender Verkäufer, lange Gesichter vor Ort.
    Das hat beim hartnäckigen Verhandeln (über 1,5 Stunden, kein Witz, war mir selber nachher peinlich ...) von 15k die gewünschten 11,5k gebracht + neue Inspektion (hat er auch wirklich bekommen, Filter und Öl etc. hab ich nachgeschaut) und neue Winterreifen (Felgen gab es aus der Bucht für ne schmale Mark ...)
    Was der Verkäufer nicht wusste, der Wagen sollte schnell weg: Ich war mit meinem Kumpel Heinz da, der 30Jahre Meister bei MB war, sein Neffe arbeitet gerade in der Niederlassung in DT, ein Anruf beim Begutachten ohne Hänler, und zwei Photos mit allen 5 Serviceberichten von Mercedes + 1 mitgemachte Rückrufaktion + 1 Zusatzreparatur aus der Datenbank. Somit wussten wir, dass der Karren wirlich der Frau einen Bauunternehmers gehörte, top gepflegt war, nur die Frau hat alle Unterlagen verschlampt oder hatte als UNternehmensgattin keinen Bock auf Historienpflege.
    -------------------
    Lange Rede, kurzer sinn: Klar kommt man an die Daten, nach edem Kauf sowieso, für ein Trinkgeld in ner Niederlassung, oder bei jedem anderen (zertifizierten?) Händler/Werkstatt mit Zugang zum Auslesen und Eintragen der Serviceberichte. Frag mal nach!
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    Lange rede, langes Gesicht: Da hättest Du aber mächtig sparen können, ohne Unterlagen ist ja wie Lotto, was hast Du denn runterhandel können?


    :winke:

  • Per Stardiagnose kann auch zuverlässig der korrekte KM-Stand ausgelesen werden.

    Das wäre mir jetzt neu...


    Bei meinem KTW wollte die ansässige Mercedes Vertretung, ohne richterlichen Beschluss, auch keinerlei Daten der Historie heraus geben. Hinweis DSGVO.


    Natürlich gibt es Wege, wenn man jemanden kennt, der einen kennt, der bei Mercedes arbeitet. Wenn der jeweilige Service nicht in der Niederlassung gemacht wurde, gibt es da auch keine Daten.

    L.G. , Thomas


    meine ehemaligen KTW´s


  • Ok, dann liegt das sicher daran, dass ich seit über 20 Jahren Kunde in der Niederlassung bin. Ich hatte direkt keine Probleme.

  • Ich bin seit 30 Jahren Kunde. Ich denke eher, manch eine Niederlassung nimmt das nicht so genau, mit der DSGVO. ;)

    L.G. , Thomas


    meine ehemaligen KTW´s


  • Ich bin seit 30 Jahren Kunde. Ich denke eher, manch eine Niederlassung nimmt das nicht so genau, mit der DSGVO. ;)


    Oder andere Betriebe haben da ein in Missverständnis in Bezug auf den Anwendungsbereich / Zweck der DSGVO - damit sollen ja personenbezogene Daten geschützt werden. Der KM-Stand eines Autos ist aber so etwas gerade nicht, sondern gibt ja nur Aufschluss über den Zustand des EIGENEN Autos, nicht jedoch über etwaige personenbezogene Daten der vorherigen Besitzer. Insofern halte ich das für ne schlechte Ausrede mit dem Verweis auf Datenschutz - gibt da ja auch NDL, die mit dem Argument das Kurztestprotokoll nicht rausgeben wollen. Den würde ich was erzählen! Bezahlste für den Kurztest, aber sollst das Ergebnis der von Dir bezahlten Leistung nicht zu Gesicht bekommen dürfen.. :radab:


    Jedenfalls lässt sich über die StarDiagnose ganz leicht über das Motorsteuergerät checken, ob der KM-Stand manipuliert wurde, oder nicht :)

  • Jedenfalls lässt sich über die StarDiagnose ganz leicht über das Motorsteuergerät checken, ob der KM-Stand manipuliert wurde, oder nicht

    Das wage ich immer noch zu bezweifeln. :hm:
    Dann hätte ja schon längst jemand mit SD den tatsächlichen km-Stand vom KTW auslesen können. Alles was ich bekommen habe ist ein Bericht über die durchgeführten Reparaturen inklusive zugehörigen abgelesenen km-Stände der ersten 5 Jahre. Danach gibt es keine Daten mehr. Der Zeitraum von 5 Jahren kommt meiner Meinung nach auch nur zustande, da dies der Leasing-Zeitraum war.

    L.G. , Thomas


    meine ehemaligen KTW´s


  • Jedenfalls lässt sich über die StarDiagnose ganz leicht über das Motorsteuergerät checken, ob der KM-Stand manipuliert wurde, oder nicht


    :AuAu



    Im EZS ist es auf jeden Fall, Serviceintervalle werden im KI gespeichert.

    Gruß Marcel


    "Als sie den Stern sahen, wurden sie von großer Freude erfüllt" (Matt. 2,10) :w00t:

  • Im EZS ist es auf jeden Fall

    bist du sicher? Dann sollten wir beim nächsten Meeting mal den KTW auslesen. Was passiert mit den Daten, wenn das entsprechende Bauteil ( hier das EZS ) gewechselt wurde?

    Serviceintervalle werden im KI gespeichert

    aber nur, wenn sie da vernünftig zurück gesetzt wurden

    L.G. , Thomas


    meine ehemaligen KTW´s


  • Beim 211, 203, 209 usw. bin ich mir sicher. ;)


    Das EZS ist mit dem MSG verheiratet.

    Gruß Marcel


    "Als sie den Stern sahen, wurden sie von großer Freude erfüllt" (Matt. 2,10) :w00t:

  • :AuAu



    Im EZS ist es auf jeden Fall, Serviceintervalle werden im KI gespeichert.


    Dann halt im EZS, ich meine zum Beispiel dieses SD-Menü:



    Bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass man mit der SD abgleichen kann, ob angezeigter KM-Stand im KI und tatsächlich im Steuergerät hinterlegter KM-Stand zusammen passen..

  • Tja, ich glaube, dass - wenn sich der Betrüger nur ein klein wenig Mühe gibt - es keine Chance gibt, durch Auslesen der verschiedenen Steuergeräte den km-Stand zu verifizieren.
    Da werden einzig das geübte Auge des Käufers, die Nachweise in der Niederlassung und TÜV-Berichte sinnvoll Aufschluss über das ware Alter des Fahrzeugs geben.
    Wenn man sieht, wie zumindest bei älteren Fahrzeugen (bis 2010 oder noch später) der PLatinenaufbau zur Speicherung der gelaufenen km-Stände ist, wird klar, dass man das ganze batchweise recht schnell überschreiben kann, es ist ja jeweil nur ein EEPROM, welches in zeitlichen Abständen mit neuen Kilometerdaten über CAN und dann den I2C-Bus bitweise (wo neu) überschrieben wird. Da kann man leicht zugreifen, der I2C Bus, der das EEPROM mit dem Interface zum CAN-Bus auf der Platine verbindet, ist ja recht easy zu bedienen, jeder der mal Sensoriken oder Displays (so denn nicht über SPI angebunden, da viel schneller) an den Raspberry oder den Arduino angebunden hat, weiss, wie man den Zugriff programmiert und hardwaremäßig umsetzt, auch ohne direkt auf die Platine zugreifen zu müssen.
    ---------------------------
    Ist zwar aus dem Pflaumenforum, aber trotzdem interessant:
    https://mondeo-mk4.de/forum/th…tand-im-convers-geknackt/
    ---------------------------
    Wenn man nun - wie auf der Seite von Tacho Frankfurt zu sehen - das Ganze über den CAN-Bus und den Servicestecker stapelweise abarbeitet, man weiss, wie und in welchem Maße die verschiedenen Steuergeräte die km abspeichern, dann können ALLE Speicherstellen im Auto neu überschreiben werden. Und die Auslesung über SD birgt keinen Hinweis zum Betrug. Super.
    Als Speicherstellen nennt Tacho Frankfurt:



    https://www.tacho-frankfurt.de…len-der-kilometerstaende/


    Einzige Möglichkeit wäre ein kodiertes, bei jedem Eintrag mit z.B. dem Schlüssel abgeglichenes Vorgehen, so dass nur authemtifizierte HW das EEPROM ändern kann. Nachteil: Jedes Steuergerät muss mit dieser zertifizierten HW nach Austausch oder Änderung verheiratet werden, was ein Aufwand.
    Und somit kann man den Karren dann auch wohl nur noch ausschließlich bei der Niederlassung warten lassen.


    :winke:

  • Wenn jemand professionell bei der Laufleistung beschei... will, dann findet man auch einen Weg das bis ins kleinste zu vollziehen.
    Nur das schnelle und plumpe Verändern des Km Standes im KI ist kosmetischer Natur, worauf aber viele reinfallen.
    Eine gewisse Sicherheit gibt es nur, bei komplett vorhandener Historie ( Scheckheft komplett, Rechnungen, alle TüV Berichte ), da würden Abweichungen am ehesten auffallen.

  • Wir können somit festhalten, dass es keine hundertprozentige Sicherheit bezüglich der Laufleistung eines Fahrzeuges gibt.
    Elektronische Speicherung kann erfolgreich verfälscht werden und auch das Fälschen sämtlicher Berichte und Rechnugen stellt keinen großen Aufwand dar.
    Wenn jetzt das Fahrzeug noch sehr gut aufbereitet wird, um alle Spuren an Lenkrad, Pedalgummis, etc. zu beseitigen, bleibt kaum noch eine verlässliche Einschätzung.

  • Moinsen.


    Und somit kann man den Karren dann auch wohl nur noch ausschließlich bei der Niederlassung warten lassen.


    Das ist doch auch genau das, was der Hersteller eigentlich möchte, aber noch mehr möchte der Hersteller, dass man noch 5, 6 Jahren ein neues Auto kauft/least.


    Eine gewisse Sicherheit gibt es nur, bei komplett vorhandener Historie ( Scheckheft komplett, Rechnungen, alle TüV Berichte ), da würden Abweichungen am ehesten auffallen.


    Wenn jemand ein entsprechend teures Auto hat und den Aufwand mitgeht, könnte er jedesmal wenn er zur Wartung oder zum TÜV kommt, die Laufleistung manipulieren.


    Grüße,
    Yılmaz

  • Wenn jemand ein entsprechend teures Auto hat und den Aufwand mitgeht, könnte er jedesmal wenn er zur Wartung oder zum TÜV kommt, die Laufleistung manipulieren.


    Da kenne ich eine Reihe Taxler, die das so machen. Ist ein geringer Aufwand und hat eine Doppelwirkung. Höherer Wert des Fahrzeugs, nicht nur beim Verkauf, sondern auch im Falle eines Unfalls. Dazu kann man bei geringerer Laufleistung die Einnahmen nach unten korrigieren und so beim Finanzamt kräftig sparen.

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