Na dann will ich mal anfangen. Der Fred kommt wie gerufen, da ich derzeit gerade dabei bin, meine Limo akustisch ein wenig aufzuhübschen. Gerne möchte ich daran teil haben lassen. Vorweg muss ich sagen, dass dies der erste HiFi-Umbau dieses Kalibers für mich ist. Ich hatte zwar zu Schulzeiten auch mal zwei dicke Subwoofer und ein paar coole Sony-„Boxen“ in meinem 124er, aber mit Musik hatte das nichts zu tun. Damals musste es halt laut sein und gut knallen. Ich freue mich daher gerne über Anregungen!
Nun zum 210er: Hier ging es weniger um wummernden Bass und schepperndes Blech. Ich möchte einen kräftigen Sound mit klaren Höhen und spürbaren Tiefen. Insgesamt war mir die Standard-Anlage einfach zu schlapp und bei größeren Lautstärken schnell überfordert. Auch Bose habe ich probegehört und war nicht begeistert. Es sollte eben was zeitgemäßes sein aber kein Vermögen kosten.
Los ging es damit, dass ich mich nach einiger Recherche dafür entschieden habe, das Comand 2.0 in den Ruhestand zu schicken. Es fiel mir nicht leicht, doch je mehr ich über moderne Doppel-Din-Headunits las, desto interessanter wurden sie. Und da mein Telefonsteuergerät sowieso im Eimer war, war mein Comand nur noch ein klobiges Stück Elektronik mit Navi-Kartenmaterial von 2000, leisem Aux-Eingang, einem springenden CD-Laufwerk aber dafür mit ganz gutem Radio-Empfang. Die Nachfolge bildet ein Pioneer Avic-F80DAB mit Navi, Digital-Radio, Bluetooth, Apple Car Play und vielem mehr. Auch akustisch hat es einiges zu bieten wie beispielsweise das Anpassen der Pegel einzelner Lautsprecher, eine Laufzeitkorrektur, eine integrierte Frequenzweiche und einen sehr guten Equalizer.
Neben dem Radio sollten natürlich auch die Lautsprecher erneuert werden. Für die Front sollte es ein Zwei-Wege-System mit Freuqenzweichen sein. Nachdem ich mich ein wenig in die Thematik eingelesen hatte, entschied ich mir für das Eton Pro 170.2 mit zwei 16,5cm Tieftönern und zwei Tweetern. Die Kritiken sind durchweg positiv und der Preis erschien mit mit 189,- Euro in Ordnung. Da ich nicht der Erste bin, der die original Lautsprecher beim 210er tauscht, gab es aussagekräftige Bilder im Internet.
Die Tieftöner sollten mit MDF-Rahmen in die Türen. Problematisch dabei ist jedoch die Tatsache, das Mercedes das Blech im Bereich der Lautsprecheraufnahme nicht eben gemacht hat, sondern es dreidimensional geformt ist. Eine plane MDF-Platte hätte also Luft und wackelt – nicht gut. Nachdem ich jedoch vielfach gelesen hatte, das Plastikrahmen nicht ideal sind, habe ich an meiner MDF-Idee festgehalten. Mit Dremel und Schleifkotz bewaffnet, habe ich das Material so gut wie möglich angepasst. Wichtig dabei war natürlich auch, auf der innenraumseitigen Seite so viel wegzunehmen, dass die Türverkleidung noch drauf geht. Darauf kam noch ein zweiter Ring zur Aufnahme des Lautsprechers.
So sah das Ganze aus. Eine Akkuladung vom Dremel ging pro Seite drauf. Doch es hat sich gelohnt:
Um die Oberfläche des MDF noch etwas zu härten und gegen Feuchtigkeit unempfindlich zu machen, habe ich die Ringe mit 2-Komponenten-Harz eingepinselt. Zusätzlich gab es auf er Kontatfläche zur Tür noch eine 2-mm-Schicht Schaumgummi, um letzte Unebenheiten auszugleichen:
Parallel dazu habe ich die Türen gedämmt. Also Folie ab, Scheibe hoch und erstmal das Außenblech so gut wie möglich mit 2-mm-Alubutyl beklebt. Auch wenn man es zunächst nicht glaubt, man kommt sehr gut fast überall hin. Danach habe ich die Innenseite gedämmt. Das Ergebnis war schon jetzt überzeugend. Trotz fehlender Innenverkleidungen klangen die Türen satter und beim „Trommeltest“ von außen aufs Blech hörte man einen deutlichen Unterschied.
Anschließend wurden die Ringe angeschraubt und die Übergänge ebenfalls gedämmt. Ich weiß nicht, ob das viel bringt, aber schaden kann es bestimmt auch nicht.
Die Hochtöner wanderten unter die ungenutzten Lautsprecherabdeckungen im Armaturenbrett. Einfach mit Lochband verschraubt, kann man sie so schön ausrichten und so „hinbiegen“, dass sie in die richtige Richtung abstrahlen. Insgesamt eine Sache von wenigen Minuten. Dabei habe ich die Kabel direkt an die Tweeter gelötet und nicht die beiliegenden Crimp-Verbinder genommen. Je weniger Verbindungen desto besser, dachte ich.
Die Verkabelung realisierte ich mir 2,5 mm² Kupferkabel. Die Frequenzweiche habe ich im unteren Bereich der A-Säule versteckt. Dort, wo der Durchbruch der Tür-Leitungen ist, befindet sich ein relativ großer Raum, der mit Dämmwolle wollgestopft ist. Nimmt man die raus, hat man gut Platz für die etwa Zigarettenschachtel große Weiche. In Schaumstoff eingepackt und zusätzlich mit weiteren Schaumstoffresten ordentlich festgeklemmt, ist die Dämmung wieder halbwegs hergestellt und es klappert und scheuert nichts.
Die Original-Verkabelung wollte ich nicht nutzen. Zum einen, um sie nicht zu „zerschnippeln“ und zum anderen, weil es sich um recht dünne Kabel handelt, die zudem noch mehrere Steckverbindungen haben, was sicher nicht ideal ist. Die 2,5 mm² Kabel sind nun auch „zukunftsfähig“, sollte mal ein Verstärker einziehen. Außerdem sind sie schön robust und lassen sich gut überall durchziehen.
Als Nächstes wurden dann schließlich endlich die Lautsprecher eingebaut.
Danach ging es dann mit der Verkabelung des Radios weiter. Wenn man sich erstmal eingelesen hat, geht das Ganze eigentlich recht einfach.
Gestern Abend habe ich noch zwei USB-Anschlüsse ins Handschuhfach gelegt und einen Can-Adapter angeschlossen, um die Lenkradtasten weiter nutzen zu können. Nachdem ich den ganzen Kabelsalat im Radioschacht verstaut hatte, habe ich alles getestet und dann die Headunit final eingeschoben. Davon gibt es noch keine Bilder, die ich jedoch bei Gelegenheit nachreiche.
Nun geht es mit dem Heckausbau weiter. Die Hutablage ist raus, das Cinch-Kabel liegt schon bis kurz vor der Sitzbank. Heute werden MDF-Ringe gesägt und angepasst sowie das Blech gedämmt. Hier kommen vier 16,5er-Kickbässe mit Verstärker zum Einsatz. Ich habe zwar in verschiedenen Foren davon gelesen, dass die Leute diese Kombi mal testen wollen, aber gemacht haben es scheinbar nur die wenigstens – zumindest habe ich keine Erfahrungen dazu gefunden. Ich bin gespannt wie es wird.
Ansonsten bleiben die Lautsprecher in den hinteren Türen samt Verkabelung original. Hinten sitzt eh nur die Schwiegermutter und die hört schlecht
So far, heute Abend mach ich weitere Bilder vom Heckausbau und der fertigen Front.
Gruß,
Jan