Warum rosten manche 210-er und manche nicht

  • Hallo zusammen :winke:
    Beim stöbern im MT-Forum habe ich soeben diesen Beitrag gefunden den ich Euch nicht vorenthalten möchte.
    Der Beitrag ist eine verkürzte Zusammenfassung einer interessanten Dr.-Arbeit.


    Hallo zusammen,


    ja, die Umstellung auf umweltfreundlichere Lackmaterialien erfolgte bereits vor 1992. Wer mehr über diese Problematik lesen möchte, öffnet bitte die Datei im Anhang. Daraus folgende Auszüge:

    Zitat

    Zitat:

    ...
    Nach Umstellung auf umweltverträglichere Lackmaterialien (Reduzierung der biozid wirkenden Lösemittel, Schwermetalle) in Elektrotauchanlagen traten im Werk Sindelfingen und anderen Werken der DaimlerChrysler AG vermehrt Beschichtungsstörungen bei Karossen auf. Dabei war ein pH-Anstieg des Lackmaterials, Schichtdickenanstieg, Abblättern des Lacks („Striptease“ Effekt), Oberflächenstörungen (Pusteln, Blasen, Krater), schlechter Umgriff, eine Bildung von Lackschlamm und geringerer Schichtwiderstand zu beobachten. Gleichzeitig wurde eine erhöhte Anzahl von Mikroorganismen im Lackbad nachgewiesen.
    ...
    Beim ersten Auftreten von extremen Beschichtungsstörungen 1992, mußte eine Elektrotauchanlage abgelassen, das KTL-Material entsorgt und das Becken neu befüllt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde das Vorhandensein von Bakterien im Lack festgestellt, welche als Burkholderia cepacia identifiziert wurden.
    ...
    Dies führte unter erheblichem Kostenaufwand teilweise zur Notwendigkeit, die Becken völlig neu mit Elektrotauchlack zu befüllen und das alte Material als Sondermüll zu entsorgen. Es war nicht geklärt, ob die Beschichtungsstörungen durch mikrobiologische oder chemische Faktoren hervorgerufen wurden. Ziel dieser Arbeit war es daher, die Ursachen der aufgetretenen Beschichtungsstörungen zu ermitteln. Dabei konnte erstmals eindeutig gezeigt werden, daß die entstandenen Lackschäden durch einen mikrobiellen Befall des KT-Lacks hervorgerufen wurden und nicht durch chemische Faktoren bedingt waren. Aus dem Elektrotauchlack konnte bisher hauptsächlich Burkholderia cepacia isoliert werden. Mit diesem Keim wurden Wachstums- und Hemmversuche durchgeführt. Darüber hinaus wurde die KTL-Anlage 34-II in Sindelfingen routinemäßig mikrobiologisch untersucht, im Schadensfall auch Anlagen anderer Werke der DaimlerChrysler AG. Die jeweils isolierten Mikroorganismen wurden identifiziert und ihr Einfluß auf den Beschichtungsprozess überprüft.


    Aus den Untersuchungen ergaben sich folgende Ergebnisse:


    Die bisher beobachteten Lackierschäden wurden durch den mikrobiellen Befall von Elektrotauchlack mit B. cepacia verursacht. Dabei hatte das alleinige Vorhandensein von Biomasse (tote, aufgeschlossene und lebende Zellen) keinen Einfluß auf das Abscheideverhalten.
    ...
    Frisch angesetzter Elektrotauchlack ist nicht verkeimbar.
    ...
    Beschichtungsstörungen traten nachweislich durch in KT-Lack wachsende, stoffwechselnde Zellen von Burkholderia cepacia auf. Die Oberflächenstörungen sind dabei einerseits auf den Verbrauch der Neutralisationsmittel L-Lactat und Acetat bei gleichzeitigen pH-Anstieg im Badmaterial, andererseits auf das Ausscheiden von Stoffwechselprodukten zurückzuführen.
    ...
    Trotz gelegentlicher Stoßdesinfizierung mit diesem Biozid traten in verschiedenen Werken immer wieder Verkeimungen des Elektrotauchlacks in Lackieranlagen auf (KTL-Anlage Sindelfingen 34-I und 34-II)
    ...
    Verkeimung am Jahresende 1998 der 3 Spülzonen der Anlage 34-II
    ...
    Am 24.06.1999 Verkeimung der Anlage 34-II mit Burkholderia cepacia
    ...
    nach Umkompensation auf das neue Bindemittel trat eine Verkeimung beider Linien, am 08. November 1999 und am 12.11.1999 nur der Linie 1 auf, die mit Beschichtungsstörungen einherging; der Beginn der Verkeimungen erfolgte erstmals im Lack selbst
    ...
    erneute Verkeimung beider Linien (nur im Lack) am 17.11.1999
    ...
    Bei der im Dezember 1999 aufgetretenen Verkeimung der Anlagen 34-Iund -II war ein pH-Anstieg zu beobachten, dem durch sofortige Zugabe von 10 %-iger Essigsäure entgegengewirkt wurde
    ...
    | Zitat - Ende


    Schlussfolgerung:


    Fahrzeuge, die bis heute keine Rostproblematik aufweisen, sind in einem Zeitraum innerhalb von wenigen Wochen nach jeweils frisch angesetzten Elektrotauchlack produziert worden und bei guter Pflege darüber hinaus bis heute frei von laufzeit- und altersbedingter Korrosion.


    LG, Walter




    Dateianhang


    Gruss
    Hubi

  • Danke für den Beitrag Hubi, was ich beobachten kann ist, das der CDI meines Sohnes BJ 2000 mehr Rost aufweist wie meine Diva die im März 1998 gebaut wurde, ich denke mal meine Diva hatte das Glück in einem relativ frisch angestztem Bad getaucht worden zu sein. Ich kannte zwar den Artikel schon, bin aber überzeugt das einige User ihn sehr interessant finden werden.

    Grüsse Karsten


    Ich respektiere Meinungen, aber es ist der Zweifel, dem man seine Bildung verdankt...... (Wilson Mizner)

  • Hier kommt vielleicht das Problem zum tragen, dass 1. Inverkehrsetzung und echtes Baudatum nicht identisch sind. Aber für uns ja kein Problem da wie die echten Daten dank FIN-Abfrage bekommen können.
    Nebenbei sei einmal bemerkt: Danke allen denjenigen die den FIN-Service anbieten.
    Gruss
    Hubi

  • Burkholderia cepacia



    Ich hatte doch immer das Gefühl das da noch jemand mitfährt :D


    by the way


    sehr interessant zu lesen


    verwunderlich dabei ist, das man über einen solch langen Zeitraum das Problem nicht gekillt hat


  • verwunderlich dabei ist, das man über einen solch langen Zeitraum das Problem nicht gekillt hat



    Wie denn auch???
    Es ist ja auch von anderen Werken die Rede....der Cäää wird ja in Bremen gebaut.... und die ersten 203er aus 2K1-2K3 rosten doch auch wie Hulle....


    Es wäre interessant zu erfahren, wie die das schlußendlich baureihenübergreifend gelöst haben.... :hm: das Lackierverfahren hat sich ja imho nicht geändert...

  • Die Problematik betraf nicht nur MB. Mehr darf ich dazu nicht sagen. :undweg:

  • Leute, ich bin ja ein echter Mercedes Fan, aber die Rost Geschichte ist noch nicht vom Tisch.


    Wenn ich sehe wie die W169er Blumenkohl werfen kommt mir das Kotzen! Baujahre die mind. 7 Jahre nach den letzten W210 gebaut wurden gammeln schon wieder, und das in Dimensionen das es einfach nicht zu glauben ist.

    "You can´t really improve a Mercedes...
    but you can entferning the Rost."

  • Warum manche rosten und mache nicht so stark ist das grosse geheimnis der welt gleich nach JFK usw. Ne spass beiseite. Sie rosten alle nur manche früher und manche später.
    Ich hatte mal einen 98er E320T in blau und minimal rost an den türen. beim 99er 430er ist mir der tank abgfault alle türen usw. Nun der neuste ein 2000er hat löcher im Boden.
    zu den KM..der blaue hatte 360.000 KM und mein jetziger 210.000 KM. der grosse unterschieg, Vor und mopf und der blaue ist Unilack und der 2000er perl.


    Mercedes hat bis heute noch nicht gelernt wie man autos versiegelt usw sondern hoffen auf das Wunder der verzinkung aber leider nicht so wie es audi macht ! Sie nennen es zwar vollverzinkt aber damit ist nur die Rohkarosse gemeint....so wurde mir das bei MB erzählt.
    Ich würde wetten das in 5 -6 jahren die ersten 212er mit rot braunen flecken rumfahren :h040:


    Aber immerhin lernt man so seinen Tüb Prüfer kennen wie er seinen hammer in den Wagen klopft vom boden in den innenraum oder die Federn sich in handliche teile verabschieden :rolleyes:

    Thank you Steven „Steve“ Paul Jobs *24.02.1955 † 05.10.2011


     stay hungry stay foolish 


    Gruß Günni 8)

  • immerhin lernt man so seinen TÜV Prüfer kennen wie er seinen hammer in den Wagen klopft vom boden in den innenraum

    Welcher TÜV-Prüfer hat denn heute noch einen Hammer? Ich sehe die immer nur mit einem kleinen Schraubendreher gegen das Blech klopfen. Es wird nur noch nach Gehör kontrolliert und im Zweifelsfall mit dem Schraubendreher an der Oberfläche gekratzt. Gekloppt wurde damals beim Käfer.

  • TÜV Nord Wolfsburg benutzt den guten alten hammer noch....Längträger abgeklopft und am boden rumgehämmert bis er hinten dann im innenraum verschwunden ist.
    Ich raff die neuen TÜV regeln eh nicht.... Erheblicher mangel weil das Öl für die Niveau etwas unter minimum ist...naja
    Ok ist OT sorry z)

    Thank you Steven „Steve“ Paul Jobs *24.02.1955 † 05.10.2011


     stay hungry stay foolish 


    Gruß Günni 8)

  • Erheblicher mangel weil das Öl für die Niveau etwas unter minimum ist..




    Das kann kein erheblicher Mangel sein - auch nicht in VW Hausen!

    Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, und die anderen können mich... (Konrad Adenauer) :]

  • TÜV Nord Wolfsburg

    ups, ach die.... Bei denen habe ich Hausverbot, seitdem ich 1992 die Kompetenz des Herrn Inschenör in Frage gestellt habe...: "...unsere Putzfrau hat mehr Sachverstand, als Sie, von Kraftfahrzeugen..."
    Lief damals ab, wie im "Werner-Comic" und die Plakette musste er trotzdem kleben.
    Seitdem fahre ich midde Harley nach BS zum Händler und der Benz bekommt die Plakette bei "Fasula" in Fallersleben. Bisher nie Probleme gehabt. 8) :winke:

  • ja ich hatte da einen neuen....der brüller war aber meine kennzeichen beleuchtung...da habe ich LED´s drin und er konnte ohne die gläser zu entfernen erkennen das die kein E zeichen haben :]
    Wieder mangel aber die 10er Xenon´s vorne mit dem xenon fernlicht ist I.O :]
    Soviel zum thema tüv .... war auch das letzte mal das ich da war und wenn der nicht die Löcher im Boden und die Federn gebrochen wären hätte ich den mal kurz geschüttelt was der unsinn soll mit ÖL und E zeichen ...an den kennzeichengläsern ist doch ein E muss reichen :frech:
    Saftladen der TÜV wob vor allem das beste ist .... ich habe eine Hydropneumatische Federung in meinem auto :hm: ich habe also einen Citrön mit Stern....also noch fragen wie ernst man diesen TÜV nehmen muss ? 8)

    Thank you Steven „Steve“ Paul Jobs *24.02.1955 † 05.10.2011


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    Gruß Günni 8)

  • Das kann kein erheblicher Mangel sein - auch nicht in VW Hausen!

    Doch, weil´s kein VW ist. Und darüber berichten "die" dann auch noch stolz in der Tageszeitung. :AuAu

  • Es ist ja auch von anderen Werken die Rede....der Cäää wird ja in Bremen gebaut.... und die ersten 203er aus 2K1-2K3 rosten doch auch wie Hulle....


    Bei den frühen 203er fehlte jedoch an den Türfalzen jegliche Dichtmasse - da wurde einfach das Blech umgelegt und dann lag da Blech auf Blech ohne jeglichen Schutz. Das hatte nix mit irgendeinem verkorksten Tauchbad zu tun, sondern mit einem ziemlich rigide angesetzten Rotstift...




  • TÜV Nord Wolfsburg benutzt den guten alten hammer noch....Längträger abgeklopft und am boden rumgehämmert bis er hinten dann im innenraum verschwunden ist. Ok ist OT sorry z)


    OT:
    Ab zur Dekra nach WOB-Weyhausen. Kompetent, kein Rumgenörgel und vernünftig ;)


  • Bei den frühen 203er fehlte jedoch an den Türfalzen jegliche Dichtmasse - da wurde einfach das Blech umgelegt und dann lag da Blech auf Blech ohne jeglichen Schutz. Das hatte nix mit irgendeinem verkorksten Tauchbad zu tun, sondern mit einem ziemlich rigide angesetzten Rotstift...



    Damit magst du zwar recht haben, doch weißt du als Ex-203-Mitfahrer auch, dass es nicht die einzige Stelle war , wo die gerostet ham :kopfklopf:

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